Es war schon etwas Besonderes, als die neue Taufglocke für die Johanniskirche im Gestell aufgehängt wurde und zum ersten Mal ihr wunderbarer Ton h1 für 105 Sekunden den Kirchenraum erfüllte. Sicherlich ein Höhepunkt bei der schönen Feier der Glocken-Einholung am 05. Juli. Aber noch einmal ein paar Schritte zurück: Da waren ja noch der Arbeitseinsatz des Bauausschusses Anfang Mai, als der Glockenturm mithilfe von Besen, Schaufeln und Eimern von Staub und Dreck befreit wurde. Und die Planungen des Festausschusses, wie die Feier der Glocken-Einholung gestaltet werden kann. Und natürlich der Guss der Taufglocke, den wir mit einer Reisegruppe von ca. 20 Personen am 23. Mai in Brockscheid bestaunen durften. Und ein ehrenamtliches Team, das sich akribisch um die Stabilität und den Schmuck der Glocke auf dem Traktor-Frontlader kümmerte. Dann war alles bereit. Am 05. Juli um 14:05 Uhr läuteten die Glocken unserer Nachbargemeinden in Sulzbach-Rosenberg, um ihre Schwester willkommen zu heißen. Der Posaunenchor eröffnete den Festgottesdienst. Diakonin Regina Reymann und Pfarrer Daniel Götzfried begrüßten die Festgemeinde, die sich auf dem Dorfplatz in Rosenberg eingefunden hatte und stimmten mit Eingangsworten und Gebet auf die Glocken-Einholung ein. Hausmeister Hans Mayer startete den Motor des Frontladers und so begann der Festzug, mit dem die Taufglocke in die Johanniskirche gebracht wurde. Glockengießer Christoph Schmitt und sein Sohn Daniel begleiteten die Einholung fachmännisch, so dass die Glocke nun im von der Schreinerei Rösch gefertigten Holzgestell ihren vorübergehenden Platz bis zu ihrem Einbau im Glockenturm eingenommen hat.Der Festgottesdienst drehte sich um drei Fragen an die Glocke (Wie bist du entstanden? Wie siehst du aus? Wie klingst du?), die in Bild, Wort und Klang beantwortet und von Chormusik und Gemeindegesang umrahmt wurden. Im Anschluss bot sich die Gelegenheit für ein festliches Beisammensein rund um die Johanniskirche mit Kaffee & Kuchen, Kinderprogramm, Turmbesteigung und nicht zuletzt der detaillierten Betrachtung unserer neuen Taufglocke. Wir blicken dankbar auf ein Fest zurück, das so schnell nicht wiederkommen wird und nur durch viele helfende Hände gelingen konnte!
Und wie geht es nun weiter? Nach der Glocken-Einholung ist vor der Sanierung des Glockenstuhls. Die „großen” Brocken kommen erst noch. Ende Juli hat die Fa. Dürr ihre Arbeit aufgenommen und den Glockenstuhl im Turm zerlegt und demontiert. Im September dann wird das Turmfenster zum Kirchenschiff hin vergrößert, so dass alles aus aus dem Turm gehoben werden kann. Unmittelbar danach wird der zuvor vergrößerte Teil der Fensteröffnung wieder zugemauert. Ebenfalls in diesem Zeitraum ist die Anlieferung und der Einbau des neuen Glockenstuhls geplant. In der Zwischenzeit wird Glockengießer Schmitt eine notwendige Korrektur an einer der drei bestehenden Glocken vornehmen und sie durch Ausschleifungen einen Viertel-Ton tiefer setzen. Die „heiße Phase” des Sanierungsprojektes hat also begonnen. Bleibt zu hoffen und zu beten, dass die Arbeiten gelingen und alle Fachmänner ohne Schaden bleiben.